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Aujourd'hui plus qu'hier, il y a des Noirs dans le monde entier: Noirs Américains, Noirs Européens, Noirs Asiatiques, Noirs Africains, brefs Noirs noirs et Noirs mélangés. Que veut dire aujourd'hui être Africain? Ta langue quotidienne n'est plus africaine; ta religion n'est plus celle de tes ancêtres; ton économie n'est plus celle du troc; ton droit n'est plus le droit d'aînesse; veste et cravate sont tes vêtements de parade; tu ne manges plus le manioc; ta peau est violemment maquillée, tes cheveux ou perruques lisses et ton ciel n'a plus de clairs de lune cadencés de danses autour du feu; tes contes sont les aventures des films occidentaux. Qu'est-ce qu'être Africain de nos jours? Une race en voie d’extinction? F.Kama

“MINKUL MI N’NEM“ ODER TRÄUME IN KAKTUSFARBEN (DE)

“MINKUL MI NEM“ ODER TRÄUME IN KAKTUSFARBEN
von Félix KAMA
deutsch von Gisela FEBEL

Vorbemerkung des Autors: Dieser lyrische Text kann für die Bühne “aufbereitet“ werden. Der Regisseur hat die Freiheit, sprachliche Umsetzung, Szenenanweisungen und Textanordnung zu verändern.

(Jemand liegt in einem vollgestopften Zimmer auf einer Matratze auf dem nacktem Boden. Von Zeit zu Zeit hört man Grunzlaute, Stammeln; er dreht sich hin und her. Dann steht er auf, macht einige Schritte wie ein Schlafwandler. Legt sich wieder hin. Langsames Erwachen. Sitzend. Enttäuscht) Der Tag geriet in Wanken und so allmählich gelang es dem Schatten, das Licht gänzlich aufzulösen; und dies hier nun sieht der vieräugige Mensch. (Er mustert die Gesichter im Zuschauerraum, über die ein rotes Spotlicht streift) Die Larven und die Masken fallen ab, und darunter kommen nackt all die Spießer und Pedanten hervor, die Besserwisser, die mit ihren Pseudokenntnissen herumprahlen und in dieser gnadenlosen, geizigen, mit Techno-Technologie vollgestopften Welt zuhause sind. Wer seid ihr? Wer hat euch zu mir hereingelassen? Was sucht ihr? Ich warne euch: ein paar Augenblicke noch und ich lösche meine Laterne aus und noch immer werden die Spötter da sein. Noch könnt ihr hinausgehen. Denkt ja nicht, ihr könntet vom Halbdunkel profitieren, um ein Schläfchen zu machen oder herumzuflirten. Ich dulde kein einziges Murmeln, kein Blinzeln, keine zweideutigen Gesten! Nein! Ich werde euch im Auge behalten. Was zu viel ist, ist zu viel, jetzt reicht es: viel zu viel Freiheit!
Ihr Bienen, Riesenameisen und Wespen, zur Wache angetreten! Wehe dem, der es wagt, zu furzen oder laut zu atmen! Nein!
(Bescheidener Ton) Was suchen Sie? Was machen Sie hier? Meine bescheidene Hütte ist Ihrer erlauchten Gegenwart nicht würdig, die zerschlissenen Sessel, die Spinnweben, alles so dunkel…..Übrigens, wenn Sie sich endlich entschließen sollten zu gehen, wären Sie so freundlich, Ihr Kaugummi von den Sitzen zu kratzen? Nein, meine Hütte ist nicht würdig, Sie zu empfangen. (wühlt in einem Schrank) Was kann ich Ihnen zu trinken oder zu essen anbieten? Ich bin ein schlechter Gastgeber. Ich habe nur Fusel da, einen Liter “ Mort subite“ für den raschen Tod, ein Viertel Galle, ein paar Brocken Mist, ein Schaufelchen Kaktusstacheln, einen Dornencocktail, einen Disteleintopf und das alles in einer von Jahrtausendealter Fäulnis verpesteten Luft. Aber die Verpackung, das schwöre ich Ihnen, die Verpackung wird aus erstklassigem Wahrheitspapier sein. Haltbarkeitsgarantie: eine Stunde. Stimmen wir also ab: (geht an die Ausgangstür des Zuschauerraumes und hält sie auf) Wer die Wahrheit liebt bleibt sitzen, und wer die Lüge nicht liebt, geht hinaus. Denn bald werden die Pforten der Hölle wieder geschlossen.(wartet einen Moment, dann schließt er die Türe wieder) Danke.
(Schwur) Im Namen aller lebendigen Götter: Allah, Buddha, Jehova, Jahve, erkläre ich bei meiner Ehre, dass meine Absichten keine Taten nach sich ziehen, daß jede tendenziöse Behauptung oder Interpretation meinerseits, die sich gegen eine tierische, menschliche oder göttliche Person richtet, unzweifelhaft irrig ist, daß jede Ähnlichkeit mit lebenden, toten oder ungeborenen Personen reiner Zufall ist.(melancholisch) Aber was soll’s? In dieser gottverdammten Welt lebt doch jeder von seinen Illusionen, jeder hat die Freiheit sich aus seinen Frustrationen herauszuträumen, denn jeder Tag der verstreicht, bringt uns nur einen Schritt näher zum letzten Rendezvous! (Musik aus dem Off oder gesungen. erzählend)
Am Ursprung der Welt gab es nur TÉ É DAM, das Nichts, dass existierte, als informoide Form, fast nicht zu beschreiben. Nichts musste heftig niesen und da entsprang INDINDIMA, das Schweigen, ein stilles Wesen, gleichgültig, beinahe phlegmatisch. Ein wenig zu oft schweigsam, denn einmal, da wollte es seinem Erzeuger Dank sagen, öffnete seinen Mund und flugs schlüpfte INDIMGUI, die Dunkelheit heraus. Diese breitete sich, wie sie herabfiel, aus und gebar NDIIM, daß Schwarze. Das wiederum hockte sich nieder und gebar ELO-POGO, die Weisheit. Das Lieblingsspiel von ELO-POGO war es, sich ständig in irgendwelche Gedanken zu vertiefen. Einmal schüttelte es ihn, er zog sich zusammen und gebar NGNEM MAMA, den Besserwisser, alias Gott der Allmächtige. Anfangs war dieser sehr ungestüm und kannte kein Mitleid. Alles war schwarz. Das Schwarz war schön, harmonisch, wunderbar, einzig und allumfassend. Gott selbst war…im schwarzen Dunkel. Eines Tages, es musste wohl des Nachts gewesen sein, wollte Gott seinen Vater besuchen. Er drehte sich um und …kpiimmm (Ein Wahnsinns-Schlag, der alles bis in den Zuschauerraum hinein erzittern läßt) Ein Wahnsinns-Schlag. So einen Krach kann man sich überhaupt nicht ausdenken. Man muss sich vorstellen, wie sämtliche Bomben, die bei der Operation “ Wüstensturm“ aufgeboten wurden, hier in diesem Raum in ein und demselben Moment explodieren! Gott kam gerade noch so davon, mit einer riesigen Beule auf der Stirn, gigantisch, und eine Rippe war total zertrümmert, so dass da ein Loch so groß wie der Montblanc-Tunnel klaffte. Also wirklich der Typ ist echt stark! Voller Zorn riss er sich das riesige Teil heraus und zertrümmerte es auf seinem Knie – wenn er gewusst hätte was er damit anrichtet! Und so entstand nämlich die Welt, mit Namen SI NDON, die flüchtige Erde! All das geschah im Dunkeln! Noch hatte Gott das Schlimmste nicht gesehen. Auf einmal begann sein Herz, schneller zu schlagen, schneller und schneller und schneller, bis es ungefähr sechs Milliarden Schläge pro Sekunde waren. Und aus dem Montblanc-Tunnel seiner gebrochenen Rippe sah er so eine Art verschrecktes Küken hervorspazieren, so ein Ding von der Spezies der Zweihänder in Gestalt eines Adamsapfels, das ihm körperlich irgendwie ähnlich sah: das war MÔT BINAM der zweihändige Mensch. Dieses Abfallprodukt nutzte die Dunkelheit, um sich fortzupflanzen. Die Nacht ist ja so oft verantwortlich für dunkle Machenschaften! MÔT BINAM pflanzte sich also fort; pflanzte sich fort und wieder fort; wieder und wieder; und wieder und wieder und wieder…bis es sechs Milliarden waren. Der Allmächtige stierte in die Düsternis und sah so komisches Zeug in der Welt herumkrabbeln, wie Mikroben! Er verlangte, dass völliges Licht in diese Affäre gebracht werde! Tja, hinterher sagt man immer: „wenn ich das vorher gewusst hätte… dumm gelaufen! (Unterbrechung. Spielraum für improvisierte Bewegungen. Emphatisch) Und es ward Licht! Und es wurde Tag: Gott selbst war von diesem Licht geblendet. Aber dann sah er allerhand Dinge: und was für Dinge! Er wurde bleich vor Schreck! Es heißt sogar, daß er seit damals weiß geblieben sei. Schauen Sie nur einmal die ganzen Bilder an, die man von ihm gemalt hat. Ach! Was weiß ich! Na gut, das ist eine andere Baustelle. Aber die machen wir jetzt nicht auch noch auf.
Gott rief mich, um mich dieses traurige Spektakel bestaunen zu lassen. Aus meiner fötalen Lage drehte ich mich im Bauch meiner Mutter um und linste nach draußen. Hejeijeieijeijeijei! Dem Kompass sei Dank, im Namen des Nordens, des Südens, des Ostens und des Westens, die Kontinente rissen auseinander, es kam die große Drift, und heute geht die Welt in die Binsen. Und es kam im Namen der Schwarzen, der Weißen, der Roten und der Gelben der Rassenkonflikt.
In Wahrheit, in Wahrheit, ich sage euch, das Schwarz war schön, die Nacht war schön, das Schweigen majestätisch.
Als Gott dies alles sah, wurde der Sohn des ELO-POGO zornig wie ein Indianer und errötete, regte sich auf wie ein Deutscher und erblaßte, begann zu toben wie ein Senegalese und wurde schwarz und schrie: SAUDUMM und GOMORRHA! (Musik oder Gesang)
Wie gesagt, Gott sprach, daß es Licht werde, und was sah ich da? Die Kontinente drifteten auseinander, es war höchste Zeit, sie wieder zu vereinen. Der tapfere Christoph übernahm diese Aufgabe. Wer hatte ihn eigentlich darum gebeten? Hm? Wer? Auf jeden Fall bewies er geometrisch, dass wenn man immer einer geraden Linie folgt, man sich nicht genug Proviant verschaffen kann. – Das verstehe wer will… – Folglich kann die gerade Linie nicht der kürzeste Weg sein. Sie muss Ecken haben, wie ein Handelsdreieck. (lyrischer Ton) Und die Würde des Menschen wurde mit Füßen getreten; es wurde betrogen, gekauft und verkauft; gehandelt, gestohlen und ruiniert, es wurde entvölkert, deportiert und neu besiedelt; kolonialisiert, geplündert, gepeitscht, terrorisiert, vergewaltigt, ermordet: ZIVILISIERUNGSMISSION ERLEDIGT und der heilige Christoph Koloniebus …..Kolumbus wurde zu denselben Ehren erhoben, wie so viele andere große Verächter, äh, Verfechter der Menschlichkeit. (Unterbrechung. Spielraum für improvisierte Bewegungen)
Es gibt Werke, die man unter Tränen erschafft; es gibt Werke, die man mit Blut erschafft; und es gibt Werke, bei deren Gebären Tränen aus Blut fließen. Das alles sah Gott, wurde erst rot, dann schwarz, dann weiß und setzte sich auf die Erde nieder. Sein Blick verschwamm ihm. Seine Augen wurden feucht. Erst formten sich Pfützen, dann kleine Bächlein, die zu wilden Sturzbächen anwuchsen, Flüsse bildeten und zu Strömen zusammenflossen, die in ihrer wilden Wut bald zu Meeren wurden, die sich in Ozeane verwandelten, und das war dann die Sintflut! (Gesang oder Musik)
Hallo… hallo Gott pardon Grüß Gott O mein Gott was für eine Überraschung! Das ist aber lange her! Wo bist du denn… wie geht’s? Uns hier geht’s sehr gut. Nur meine Kopfschmerzen die machen mir sehr zu schaffen… Miseria? Ja, ihr geht’s gut. Sie hat 1914 den Hass geheiratet und ist dann 1939 nieder gekommen… warst du nicht auf dem Laufenden?
* *
*

Es entstand ein unschätzbarer Schaden. Viele Güter waren verschwunden. Nur einiges üble Zeug schwamm noch auf der Oberfläche der entfesselten Wassermassen herum. Und darunter waren auch eine Handvoll Menschen! Verzweifelt ans Leben geklammert. Tja, Unkraut ist nun mal hartnäckig! (er schwimmt zurück zur Spielfläche) Im Zuge dieser Rette-sich-wer-kann-Aktion bei der Sintflut haben die Menschen ihre Abstammung von den Haifischen entdeckt. (glücklich auf der Spielfläche gelandet. Ein Entsetzensschrei, er flüchtet über die ganze Bühne, weicht den Hindernissen und den Geschossen aus; robbt, springt auf, fällt, wälzt sich am Boden, kauert sich ängstlich und schutzsuchend in eine Ecke) Und da taucht der schlimmste Feind des Menschen auf. (zeigt) Es ist nicht der Tod, (fast ohne zu atmen) es ist der Mensch! (Singt)
landé landé landé ngôm ngôm
landé landé o landé soum zôgô (bis)

oloûn ose ma è bôkon oloûn one ma è bedjeme
bedjem bô be te ma woé o
bôkon be sege ma gnôn o

Ich habe nichts gegen den Tod. Ich hasse ihn nicht. Die Wahrheitspächter bringen mich um. Der Tod sammelt nur meinen Leichnam auf. (erzählend) Eines Tages Ziellos gingen meine unnützen Schritte in Richtung Flughafen. Es war ein schöner Morgen. Die Sonne stand just an dem Punkt des Himmels, da es mir auf der Zunge juckt, vor lauter Lust zu kommunizieren. Ich entdeckte eine Ansammlung und hörte einen lauten, furchtbaren Disput:
– Ich gehe
– Wohin?
– Ich weiß nicht, aber egal, Hauptsache ist gehen. Das Ergebnis ist irgendwo, dort!
– Nein, ich bitte dich, bleib bei mir
– Ich habe genug, um hier verankert zu bleiben. Ich langweile mich zu Tode
– Bitte laß mich nicht einsam bleiben
Die Mitstreiter und Gegner ermuten sich gegenseitig
Ein Flugzeug hatte einen großen Disput mit der Rollbahn.
– 9-8-6-3-2
– Nein! 1-4-5-7
– Ach was! 9-7-8-5-2
– Hör auf! 1-3-4-10-13
Und so weiter und so fort. Ein genialer Mitstreiter fand heraus, daß diese Diskussion endlos sein würde. Er war sehr praktisch veranlagt und schlug ein Messer vor diese Angelegenheit zu zerlegen:
– 9-8-7-6-5-4-3-2-1… als niemand wendete ein, der Gott des Flughafens in seinem Labor entschied: 0 und die Maschine erhob sich in die Lüfte.
Das “Adieu“ war emotionsgeladen: aus dem Gefängnis herauszukommen ist immer berauschend, genauso wie junge Leute die zu einer Party gehen wollen. Man kann dafür die Mama und dem Papa umbringen. Es war gleich einem Erdbeben. Alle 36 Zündkerzen des Motors glühten, als wollten sie die ganze Welt beschimpfen.
* *

(zu einem unsichtbaren Gesprächspartner) Wer, also wer hat eigentlich die Stirn gehabt, dir einfach nicht beizubringen, daß das Blatt niemals auf dem Baum verrottet? Los, flieg zu, der Sohn eines gewissen Schöpfers wurde auch begraben. Vielleicht bist du ja der erste, der direkt in den Himmel fährt. Nur ich warne dich: je höher der Schimpanse hinaufsteigt, desto tiefer fällt er. Neeeeiiin! Ich werde dich das nicht einfach tun lassen, ich werde dich nicht der Verdammnis überlassen. Der Moment des Titanen Kampfes hat geschlagen. (Er legt alle Kriegsustensilien an, singt die ganze Zeit… Schwur) Ich akzeptiere. Ich akzeptiere das Paradox. Ja, ich akzeptiere dieses grausame Dilemma: um den Menschen zu retten, gilt es, den Menschen zu bekämpfen. (Magische Beschwörungsformeln) Wirbelwind! Blitze! Donner! Totems, Seelen meiner Ahnen vom Stamme Endos! (Jede dieser Anrufungen wird begleitet vom Lärmen wilde Tiere, Wirbelstürmen, Donner, Heulen, Miauen, Gurren, Grässlichem Lachen, Lichtspielen…) Das Wort! Zu mir komme die Allmacht des Wortes! Zu mir, meine Rindenamulette, meine magischen Steine, meine Fetische, zu mir, der mit dem blanken Dolch neun Panther besiegt hat; zu mir, der sieben Mal lebendig aus dem Land der Toten zurückgekehrt ist, aus dem noch keiner jemals zurückkam; mir, den man niemals zuruft, mich in Acht zu nehmen, nur weil ein Pfeil auf mein Auge zufliegt! Und es vereine sich so im orgastischen Zucken der ganze Stamm der Gewitterkrieger vom Äquator:
Mi sa toum mi ngbadoum
Kôri’ndong
Mi sa toum ééé yé lé
Kôri’ndong
Nli mepann nye ane vé
Kôri’ndong
Mi sa toum ééé yélé
Kôri’ndong
Ntsig mengoun nye ane vé
Kôri’ndong
Mi sa toum ééé yé lé
Kôri’ndong
Vik vik vik sing’ (bis)
Ma woé nyat le ntsan’ kpimmm!
Vik vik vik sing’ (bis)
Ma woé ngoé le nnô kpimmm!…

Die Geographen, die Kartographen und die Rassisten ( er mäht sie mit dem Maschinengewehr um) ; die Kolonialisten, die Imperialisten, die Ökonomegoisten, ( erschlägt sie mit dem Schwert) die Politikacker, die Horden von hässlichen Zwergkönigen, Abzockkönigen und Rotzkönigen, all die verklemmten Machtgeier. Sterben sollen sie alle! Die Fundamentalisten, die Militärs, die Kriegstreiber, ja der Krieg: für ein Kind das in die Welt gesetzt wird, werden siebenundsiebzig Gewehre fabriziert! Vorwärts marsch! Krieg dem Krieg!
(Wer hilft mir? Ich brauche den Fels in der Brandung, der eine Waffe als Allheilmittel gegen alle Waffen auf dem Grund des Ozeans kreiert.) (hysterische Aufzählung) Der offene Krieg, der Weltkrieg, der Sezessionskrieg, der Bruderkrieg, der Nervenkrieg, der Zermürbungskrieg, der Krieg 14-18, der Einschüchterungskrieg, der 2 Weltkrieg, die Zwischenkriegszeit, der Kalte Krieg, der Krieg der Communiqués, die Kriegsberichterstattung, der Atomkrieg. Hilfe! Sie wollten sogar einen Krieg der Sternen machen, aber leider gibt’s keine Taliban im Himmel; der Kriegstanz, das Kriegsspiel, der Krieg der Geschlechter, die Kriegsgräberfürsorge, der Grabenkrieg, die Kriegserklärung, der Guerilla-Krieg, der Befreiungskrieg, der Sechs-Tage-Krieg, der Blitzkrieg, der Yom Kippur Krieg, fehlt nur noch der Krieg gegen die Zeit, der schmutzige Krieg und der wahre Krieg: der Edle Krieg, der Krieg der Worte. Lasst uns ein großes Feuer machen und darin das Kriegsbeil begraben. (apropos Krieg, wann krieg ich endlich mein Gehalt?)
Ah, da seid ihr ja! Ihr Vervielfachter von Religionen, Sektenpropagandisten, Fundamentalisten, Erzeuger von Ordnungen und Gegenordnungen…..(er ruft) Lucy!………Lucy!….Lu….Lu…wo warst du denn? Wie kannst du zu Hause sein und die Tür abgeschlossen haben?…..Wie bitte? …. Ach, du denkst, du bist in Europa! Du Glücklicher! Mach deine Türe auf, ich habe Kunden für dich….. Wie bitte? …..Ja…sicherlich…ja genau…nein…wie bitte?…Ja ich habe es. (er nimmt ein Messer aus seinem Koffer und legt es unter den Tisch) Bis bald.
Die Nächsten!
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Damals gab es weniger Idioten als heute. Wenn man einen Idioten gefunden hatte, jagte man ihn aus dem Dorf. Und so sind wir zivilisiert geworden. Heute müsste man mit sehr viel Wohlwollen ¾ ins Exil jagen, so viele Idioten gibt es. Aber der Mensch kann nun mal nicht überleben ohne zu jagen. Also macht man es jetzt andersrum: man jagt die Intelligenz. Und diese Vertriebenen jagt man in den Zuwanderungsländern auch wieder! Drei Alternativen: entweder gibt es auch hier Idioten, oder die Vertriebenen sind beim Zuwandern Idioten geworden, oder sie machen sich schuldig, weil sie intelligent sind. (Privat: das verstehe, wer will). Sowieso, Glückwunsch, die Wilddiebe von gestern sind heute die allerbesten Grenzwächter! Bleiben wir also bei uns zu Hause! Und umgekehrt. Wer hat eigentlich wen deportiert? Und wer ist der Jäger? “Wir haben eine Schlacht verloren, aber wir haben noch nicht den Krieg verloren. Applaus für die inzwischen sesshaften Eroberer mit ihren Erinnerungslücken. Einige glauben, auf dieser flüchtigen Erde Hausrecht zu haben! Wir sind alle nur vorübergehend hier, einfache, Selbstgeladene, blinde Passagiere auf einem Schiff, verloren auf stürmischer See. Das Einzige, was dir wirklich gehört, was du mit Zähnen und Klauen verteidigen kannst, ist dein Platz zwei Meter unter der Erde, und selbst das, da gibt’s ja noch die Grabschänder,……ha, ha, ha….
Aber die Liebe, die brauchen wir, die bleibt uns! Nicht die Liebe des Geldes wegen, nicht die Liebe auf Leibrentenbasis, nicht die Liebe ohne Liebe, sondern die jungfräuliche Liebe, die reine, unschuldige Liebe, die wahre Liebe, sich ganz und gar hinzugeben. Ich liebe die Liebe. Lieben wir die Liebe. Kein menschliches Unterfangen, nichts von alledem, was Bewunderung verdient, gelingt in dieser Welt ohne Liebe, ohne Leidenschaft. (Er macht sich auf der Matratze bequem) Sie wecken mich doch. (Pause)
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Der Tod ist ein zahmer Hund. Aber der Mensch tritt ihm auf dem Schwanz (plötzlich heftige Kopfschmerzen) Ah, mein Kopf! Wer will da meine Erinnerungen ausradieren? (unter dem Tisch) All die kolumbusse und die Kolonialisten, die Geschichte, die Sklaverei, die Deportationen, die Verbrennungsöfen, die großen Säuberungen, Nagasaki, Hiroshima, Tasmanien; ich fordere euch alle heraus, mir auch nur ein Tier auf Erden zu nennen, das so was besser könnte. (Stille, schreiend) Dafür hasse ich uns alle! Alle sind wir schuldig: schuldig durch die Tat, schuldig durch Unterlassung, durch der Neutralität, schuld im Denken (er kommt unter dem Tisch mit einem Messer hervor)
X have you close the door? … Do it please… give me the key… thanks. Ladies and gentlemen, the small river caught a lot of curves, because it was flowing alone. I’ve got a serious problem and I would like you to help me. I had to leave my country because everybody there wanted to be a teacher. Everybody was a genius, nobody wanted to learn. So many teachers! Too much teachers! Too much connaisseurs! As far as I arrived here, the situation is unfortunately the same, perhaps worse: So many teachers! Too much teachers! Too much connaisseurs! Meine Damen und Herren, diese auauau Kultur tut mir sehr sehr leit(d?). I ask myself, if there are so many teachers, if everybody is a connaisseur, if everybody is a genius, if nobody wants to learn, what’s the need of teachers since there is no student? So I decided to save the world by killing all the teachers. And I begin right now…

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